Beitrag vom 25.03.2019, von Sophie Wrede
Porzellan befindet sich nahezu in jedem Haushalt. Es ist aus unserem täglichen Leben nicht wegzudenken, da wir es für die unterschiedlichsten Produkte unseres Alltags verwenden. Meist begegnet es uns in Form von Geschirr. Doch wie wird Porzellan eigentlich hergestellt? Erfahre hier alles über die Herkunft, Eigenschaften und Pflege des Klassikers.
Die offensichtlichen Merkmale sind die stark glänzende Oberfläche und die reinweisse Farbe. Porzellan ist, wenn du es gegen eine Lichtquelle hältst, leicht transparent. Zudem ist es extrem fest und hält eine Belastung von bis zu fünf Tonnen aus – eine wichtige Eigenschaft für den Gastronomiebereich. Porzellan leitet keinen Strom, weshalb es als Isolator zum Beispiel für Hochspannungsanlagen verwendet wird. Und das Material weist auf der Mohs-Skala eine Härte von 8 auf: Bei aller Zartheit ist Porzellan physikalisch gesehen also härter als Stahl. Aufgrund dieser praktischen Eigenschaften wird Porzellan in vielen verschiedenen Gebieten angewendet.
Porzellan - das richtige Material für Geschirr
Die hygienisch glatte und widerstandsfähige Glasur macht Porzellan zum idealen Material für Geschirr, das unangreifbar für Säuren ist. Geschirr aus Porzellan lässt sich leicht und vollständig von Speise- und Getränkeresten reinigen. Das Material ist sowohl schnitt- als auch kratzfest sowie geruchs- und geschmacksneutral. Zudem kann es die Wärme von Speisen besser und länger speichern als beispielsweise Metall oder Glas. All diese Eigenschaften machen Porzellan zum optimalen Begleiter in der Küche.
Darf mein Porzellan in den Ofen?
Prinzipiell ist das Material feuerfest, somit kann Porzellan 200 oder 250 Grad Celsius im Backofen nichts anhaben. Hochwertige Ware von renommierten Herstellern, dürfen somit in den Ofen. Bei minderwertiger Ware können die Porzellan Teller oder Tassen im Backofen bei grosser Hitze Sprünge bekommen oder sogar zerbersten. Achte also immer auf die Angaben des Herstellers. Dasselbe gilt für die Benutzung in der Mikrowelle. Porzellan ist zwar sehr widerstandsfähig, aber nicht unendlich belastbar. Wenn du eine Porzellanschale aus dem Tiefkühlschrank nimmst, solltest du diese nicht direkt in den Ofen schieben. Derart extreme Temperaturschwankungen hält auch Porzellan nicht stand.
Porzellan gehört zur Familie der Keramik und besteht aus Porzellanerde, Kaolin genannt, Quarz und Feldspat – diese werden vermischt, geformt und anschliessend gebrannt. Je nach Verhältnis der drei Mineralien zueinander unterschiedet man zwischen Hartporzellan und Weichporzellan. Durch eine Glasur wird die Oberfläche geglättet.
Häufig wird Porzellan mit Dekorationen versehen: Dies kann entweder mit gedruckten Dekorfolien oder wie bei Royal Copenhagen in aufwendiger Handbemalung erfolgen. Nach dem abschliessenden Brennvorgang unterscheiden sich die endgültigen Farben stark von den Farben, die vorher auf das Porzellan aufgetragen wurden.
Von China nach Meissen – wo entstand das Porzellan?
Der Name Porzellan geht zurück auf das italienische Wort "porcellana", mit dem ursprünglich die Kaurischnecke bezeichnet wurde. Das Schneckenhaus dieser Meeresschnecke erinnert mit ihrem glatten, glänzenden Gehäuse an Porzellan.
Dabei hat das Material keinen europäischen Ursprung, sondern wurde in China entwickelt. Als im 13. Jahrhundert Porzellan nach Europa importiert wurde, behielten die Chinesen ihr Rezept für das chinesische Weichporzellan für sich. So entwickelte Johann Friedrich Böttger, bei dem Versuch Gold herzustellen, das europäische Hartporzellan. Die Manufaktur Meissen war der erste Hersteller in Europa, viele weitere folgten.
Aufgrund seiner positiven und vielfältigen Eigenschaften findet Porzellan in verschiedenen Gebieten unseres täglichen Lebens Anwendung. Es begegnet uns im Badezimmer in Form eines Waschbeckens oder einer Fliese. Als Deko- oder Sammelfigur finden wir Porzellan in der Vitrine wieder und als Vase oder Schmuck verschönert es uns den Tag. Eine Aufbewahrungsmöglichkeit bietet Lyngby Porcelæn mit seiner Bonbonniere mit geriffelter Struktur. Die Bjørn Wiinblad Porzellanfigur ist passend zu den vier Jahreszeiten erhältlich. Ebenso gibt es aussergewöhnliche Designs wie die Fitting #3 Tischleuchte in Porzellan-Design.
Besonders bekannt ist uns die Verwendung von Porzellan als Geschirr. Minimalistische Designs findest du bei Kahla oder Rosenthal. Das Thomas Porzellan ist modern, funktional und bunt. Neben dem klassischen Geschirr findest du handbemaltes Porzellan mit verspieltem Dekor von Royal Copenhagen. Das wohl bekannteste und älteste Design der Marke ist das Musselmalet Dekor mit filigranen Verzierungen im typischen Kobaltblau, das zugleich Vorbild für die darauffolgenden Designs wurde. Egal ob klassisch, bunt oder verspielt, die zahlreichen Formen und Dekore bieten vielseitige Möglichkeiten, deine Räume stilvoll und individuell einzurichten.
Mit einem speziellen Poliermittel, kannst du die Oberfläche versiegeln und den schönen Glanz lange erhalten. Waschbecken, Wannen und andere aus Porzellan hergestellte Teile können durch feuchtes Abwischen und einen milden Reiniger in neuem Glanz erstrahlen.
Kalkflecken lassen sich mit einem Tuch und verdünntem Essigreiniger oder Zitronensaft entfernen. Anschliessend das Geschirr oder Waschbecken trockenreiben, sodass die Kalkflecken nicht wiederkommen. Eine umweltschonende und effektive Massnahme, um dein Porzellan schonend zu pflegen.
Darf mein Porzellan in den Geschirrspüler?
Bei Porzellan Geschirr solltest du immer auf die Angaben des Herstellers achten, nicht alles kann oder sollte im Geschirrspüler gereinigt werden. Echtes Porzellan ist stabil und haltbar und darf beispielsweise im Schonwaschgang in den Geschirrspüler. Leider können an empfindlichen und dünnen Materialien Ecken und Dekore brechen oder verblassen. Wertvolle Sammeltassen, Vasen oder Zierteller sind empfindlich und die Reinigungstabs könnten das Material angreifen. Deshalb solltest du diese immer vorsichtig von Hand spülen.
Wie erkenne ich Porzellan?
Halte dein Stück gegen das Licht: Hochwertiges Porzellan wirkt im Licht leicht transparent und hat durch die Glasur einen ästhetischen Schimmer.
Wie unterscheiden sich Porzellan und Keramik?
Porzellan ist eine Unterart der Keramik. Während Keramik hauptsächlich aus groben Tonerden besteht, besteht Porzellan hauptsächlich aus der Porzellanerde Kaolin. Durch diese erhält das Porzellan seine typischen Eigenschaften: Im Gegenteil zu Keramik ist Porzellan leicht lichtdurchlässig, leichter als Gegenstände aus Ton und weniger anfällig gegenüber Stössen oder Schlägen, da es aufgrund des hohen Kaolingehaltes sehr hart ist.
Wer sich ein Geschirr aus Porzellan kauft, investiert viel Geld. Meist kommt dieses nur zu besonderen Anlässen auf den Tisch. Einfaches Keramikgeschirr wird jeden Tag benutzt und ist nicht so teuer. Allerdings geht Keramik schneller kaputt und kann schon bei einem kleinen Missgeschick splittern.
Wie erkenne ich den Wert meines Porzellans?
Den Wert eines Porzellanstücks einzuschätzen ist für einen Laien nicht leicht. Porzellan ist mit einem bestimmten Markenzeichen versehen, das Rückschlüsse auf den Hersteller, die Serie oder auf das Herstellungsjahr zulässt. Altes Markenporzellan ist beispielsweise sehr wertvoll. Wichtig ist auch der Zustand: Je besser es erhalten ist, desto wertvoller ist das Porzellan. Online als auch in An- und Verkauf von Antiquitäten findest du Privatpersonen oder Firmen, die den Wert schätzen können.
Wieso wird Porzellan auch weisses Gold genannt?
Früher haben vielen Menschen behauptet, Gold herstellen zu können. Dazu zählte auch Johann Friedrich Böttger. Statt Gold entdeckte er zusammen mit Ehrenfried Walther von Tschirnhaus, wie Porzellan hergestellt werden kann. Deshalb wird es auch weisses Gold genannt.
Warum haben Porzellantassen an der Unterseite eine Kerbe?
Beim Einsatz von Geschirrspülern dient die Kerbe dazu, das Wasser abzulassen, so dass es sich nicht auf dem Boden ansammelt.
Beitrag vom 25.03.2019, von Sophie Wrede