Sgabillo ist der direkte Nachfahre des weltbekannten Ulmer Hockers, den Max Bill 1954 für die neue Hochschule für Gestaltung in Ulm entwarf. Weil Geld knapp war, schuf man sich die Sitzgelegenheiten für die Studierenden selbst. Der Hocker hatte den Vorteil, dass er bei grosser Stabilität leicht zu transportieren war und den Schülern so auch als Tragegestell für ihre Unterlagen diente. In den Folgejahren zogen sie mit ihrer Sitzgelegenheit durch die Hochschule.
Das Design wurde ausschliesslich an der Funktionalität ausgerichtet. Der Rundstab (ursprünglich aus Buche, bei Zanotta aus Birkenholz) verleiht Sgabillo zusätzliche Stabilität und dient ausserdem als Tragegriff.
So kann er vielfältig als Sitzmöbel, Beistelltisch oder Regalelement genutzt werden, aber auch als Transportbehälter, Serviertablett oder Tischaufsatz dienen. Damit ist der Ulmer Hocker bzw. Sgabillo ein gutes Beispiel dafür, dass Not manchmal im besten Sinn erfinderisch macht. Denn heute ist der Hocker ein absoluter Design-Klassiker.