"Design ist ein Wechselspiel von starren und flexiblen Elementen. Die Form offenbart sich erst im Prozess der Gestaltung." Alberto Meda
Die Konstruktion von Physix basiert auf der Grundidee, eine durchgehende Sitzschale zu schaffen, indem ein Textil zwischen zwei seitlichen Holmen verspannt wird. Damit steht der Stuhl als letztes Glied in einer langen Ahnenreihe von Stuhl-Ikonen, entwickelt die Typologie aber gleichzeitig entscheidend weiter. Unter Nutzung aktueller material- und produktionstechnischer Möglichkeiten komponiert Alberto Meda ein Zusammenspiel von drei Elementen zu einem neuen dynamischen Sitzerlebnis: eine flexible Rahmenkonstruktion, einen elastischen Strickbezug und eine stabilisierende Mechanikeinheit.
Die filigrane Rahmenkonstruktion von Physix nutzt die Möglichkeiten moderner Kunststoffe in Bezug auf Flexibilität und Stabilität konsequent. Die organischen Seitenholme aus Polyamid lassen sich wie ein flexibles Scharnier verformen und folgen der Bewegung des menschlichen Körpers beim Zurücklehnen.
Eine einteilige Bespannung aus Formgestrick ist zwischen den Seitenholmen gespannt und bildet eine freitragende, durchgehende Sitz- und Rückenpolsterung. Für Physix entwickelten Alberto Meda und Vitra ein mehrfädiges, hoch belastbares Formgestrick, das in sich so elastisch ist, dass es sogar eine dreidimensionale Verformung der Sitzschale erlaubt. Rahmen und Bespannung von Physix folgen den Bewegungen des Nutzers in alle Richtungen, sogar diagonal – etwa wenn der Nutzer sich zurücklehnt, um über seine Schulter zu schauen.
Mit seiner Transparenz trägt das Stricktextil zur visuellen Leichtigkeit des Stuhls bei und erlaubt fein nuancierte Farbkombinationen. Kunststoffrahmen und Strickbezug alleine würden zwar eine dynamische, aber doch wenig kontrollierte Bewegung erlauben. Erst dank einer in den Stuhl integrierten Synchronmechanik kann der Physix einen präzise gesteuerten, biomechanischen Bewegungsablauf bieten. Zwei markante Aluminiumbügel auf der Rückseite des Stuhls übertragen die Bewegung der Seitenholme auf Spiralfedern, die in einem Gehäuse unter dem Sitz untergebracht sind. So entsteht ein in jeder Sitzposition exakt gesteuerter und gewichtsabhängig regulierbarer Bewegungsablauf.