Beitrag vom 18.01.2021, von Mandy Wulf
Der Wintergarten – ein ganz besonderer Lieblingsplatz von Julia vom Instagram-Account @juempati. Und wenn wir uns diesen so anschauen, können wir nur ins Schwärmen geraten. Wir durften die selbständige PR und Social Media Beraterin und Zweifach-Mama in ihrem Haus in Dortmund besuchen und sie von einer ganz persönlichen Seite kennenlernen. Im Interview verrät uns Julia, was den Wintergarten so besonders macht und zeigt mit ihrer farbenfrohen Einrichtung, wie man den Sommer auch in den dunklen Monaten nach Hause holen kann.
Liebe Julia, erzähl uns, wo und wie du wohnst.
Ich wohne mit meinem Mann und meinen sechsjährigen Zwillingen in einem Haus, das wir vor rund fünf Jahren nach langer Suche gefunden haben. Mein Mann und ich waren uns sofort sicher: Das ist es! An diesem ersten Eindruck hat sich bis heute nichts geändert: Wir lieben unser Haus sehr.
Beschreibe dich mit wenigen Worten.
Menschen, die mich schon länger kennen, würden wahrscheinlich sagen, dass ich eine Person bin, die nachts gerne Kaffee trinkt, mit ihrem Mann Serien bingewatched, mit Vorliebe Kleider trägt, handgemachte Keramik und (Kinder)kunst liebt, sich gerne von Puddingbrezeln und Zimtschnecken ernährt, kein DIY-Gen hat und gerne über sich und ihre Kinder lacht. Und damit hätten sie zu 100 % Recht [lacht].
Klassiker oder Trendpieces? Wie würdest du deinen Einrichtungsstil beschreiben?
Man trifft bei uns beides an. Wir mögen den bunten Mix. Wobei „bunt“ das richtige Stichwort ist: Monochrome Einrichtung ist nichts für uns. Wir haben eine bestimmte Farbpalette entwickelt, die sich durch das ganze Haus zieht und sich auch in den Accessoires und Bildern widerspiegelt. Besondere Freude macht es mir, Handgemachtes wie Bilder und Keramik von Künstlern oder Manufakturen zu integrieren, da solche Stücke in meinen Augen einem Zuhause Charakter verleihen.
Gibt es einen Interior-Trend, den du gar nicht magst und No-Gos beim Einrichten?
Wie gesagt, monochrome Einrichtung ist nicht mein Ding, weil mir das Zusammenspiel von Farben einfach zu viel Freude bereitet. Ansonsten würde ich nie Design-Replikas kaufen. Dabei ginge es mir nicht darum, dass andere es eventuell bemerken würden, sondern um mein persönliches Gefühl. Die „Beziehung“ zu dem Möbelstück würde einfach nicht stimmen.
Welche Interior-Marken findet man bei dir?
Ich liebe den skandinavischen Einrichtungsstil: entspannt, gemütlich, aber immer mit tollen Eyecatchern und hübschen Farben versehen. Deshalb findet man bei uns auch viele nordische Marken wie Woud, ferm Living, Muuto, Finarte, Hay, AYTM und Audo.
Nenne uns deine drei persönlichen Wohndesign-Lieblinge und was sie für dich so besonders macht.
Der Skirt Coffee Table von Woud hat eine spannende, asymmetrische Form und eine für uns perfekte Couchtisch-Grösse. Die Gatto Tischleuchte von Flos mag ich aufgrund ihrer extravaganten Silhouette und der aussergewöhnlichen Haptik des Kunstharzfaser-Überzugs. Aktuell hat es mir der Pond Spiegel von ferm Living besonders angetan – auch hier ist es mal wieder die Form, die meine Aufmerksamkeit erregt hat: Inspiriert von fliessendem
Wasser, ist er nicht nur ein Eyecatcher an sich, sondern präsentiert alles, was sich in ihm spiegelt, wie ein Bild.
Eines der Highlights, das uns bei dir sofort auffällt: der Wintergarten.
Unser Haus ist von 1969. Der Wintergarten ist zusammen mit einem kleinen Anbau (in dem sich jetzt unser Esszimmer befindet) von den Vorbesitzern in den 90er Jahren mehr oder weniger eigenhändig dazu gebaut worden.
Wie gross ist dein Wintergarten und wie hast du ihn eingerichtet?
Der Wintergarten ist in zwei Ebenen angelegt und etwa 25 - 30 qm gross. Mir war es wichtig, ihn als Übergang zum Garten in möglichst natürlichen Farben und Materialien einzurichten. Er soll zum Entspannen einladen und der Blick in den Garten soll nicht durch allzu viel abgelenkt werden. Bequeme Sitzmöglichkeiten waren mir wichtig, aber auch ein wenig unauffälliger Stauraum für unser Geschirr musste her.
Wie nutzt du den Wintergarten?
Hauptsächlich zum Entspannen, Kaffeetrinken und Lesen, aber auch unser Besuch hält sich dort gerne auf. Nicht zuletzt trocknen wir dort unsere Wäsche, weil sie dann ruckzuck trocken ist [lacht].
Was ist bei einem Wintergarten alles zu beachten, welche Herausforderungen gibt es?
Da unser Wintergarten Marke Eigenbau ist und von den Vorbesitzern selbst geplant und gebaut wurde, ist er leider nicht so gedämmt wie moderne Wintergärten. Deshalb spürt man hier Kälte und Hitze besonders stark. Als wir einzogen, hatten wir zunächst unser Esszimmer im Wintergarten eingerichtet, was sich allerdings aufgrund der Temperaturen im Winter und Sommer als unpraktikabel herausgestellt hat. Eine weitere Herausforderung ist sicherlich das Fensterputzen, da unser Wintergarten vollständig verglast ist.
Dekorierst du den Wintergarten öfter um?
Tatsächlich habe ich den Wintergarten schon öfter umdekoriert, weil ich immer auf der Suche nach der perfekten Symbiose zwischen Entspannung und Praktikabilität bin. Da unsere Küche relativ klein ist, muss der Wintergarten die Möglichkeit für ein wenig Stauraum bieten. Der Fokus liegt aber auf Gemütlichkeit.
Verfolgst du ein bestimmtes Farbkonzept?
Das Grundkonzept bilden immer helle Töne, die durch – zum Teil knallige – Farben gebrochen werden. Mir bereitet es Freude, wenn sich Farben wie ein roter Faden durch das ganze Haus ziehen und sich so instinktiv ein harmonisches Gesamtbild ergibt.
Welche Produkte sind zuletzt bei dir eingezogen?
Das Roots Sofa von Karup Design, das wunderbar kompakt und bequem ist, sich aber auch zu einem Doppelbett umfunktionieren lässt und so dem Übernachtungsbesuch nichts mehr im Wege steht. Der Plissé Wasserkocher von Alessi, in dessen plissierte Form ich mich sofort verliebt habe und der sich z.B. in der Lyngbyvase oder der Flos Gatto Tischleuchte widerspiegelt (ich mag es einfach, wenn sich Formen und Farben in mehreren Einrichtungsgegenständen wiederholen). Die Kink Vase von Muuto, die aufgrund ihrer verspielten, aussergewöhnlichen Form und der hellblauen Farbe wunderbar hier reinpasst.
Nenne uns deinen persönlichen Lieblingsplatz in deinem Zuhause.
Ich habe viele Lieblingsplätze, aber im Wintergarten lässt es sich – unabhängig vom Wetter – immer wunderbar entspannt einen Kaffee trinken, ein Buch lesen oder den Blick in die Natur schweifen.
Was würdest du tun, wenn du wüsstest, du würdest nicht scheitern?
Mein langfristiger Plan ist es, etwas „Eigenes“ auf die Beine zu stellen. Im Moment spiele ich ein paar Ideen durch, wovon sich eine in meinem Kopf bereits durchgesetzt hat. Ich möchte noch nicht zu viel verraten, aber es hat was mit handgemachten Produkten zu tun. Aber keine Panik, nicht von mir selbst [lacht].
Welche Designs stehen noch auf deiner Wunschliste?
Zwei Wishbone Chairs von Carl Hansen würde ich gern ein Zuhause geben. Ansonsten wäre etwas Loungiges für den Garten noch toll. Zum Beispiel von Cane-line. Und ich liebe die Farbkombinationsmöglichkeiten, die Montana bietet.
Wir bedanken uns herzlich für das inspirierende Interview, liebe Julia!
Fotos: susannebeimann.de
Beitrag vom 18.01.2021, von Mandy Wulf