Beitrag vom 03.05.2018, von Isabelle Diekmann
Marmor war gestern, in dieser Saison erobert ein anderes Steinmuster unsere Herzen: Terrazzo. Dies beiden Trends könnten kaum unterschiedlicher sein: Kam Marmor noch zurückhaltend-elegant daher, flittert jetzt buntes Konfetti in allen Formen und Farben in unsere Wohnungen und sorgt – neben einem Hauch von Nostalgie – für beste Laune. Was Terrazzo so besonders macht, wie es wirkt und wie Sie das angesagte Muster stylen, zeigen wir Ihnen im Magazine.
Ich bin immer offen für neue Trends und habe Spass daran, sie auszuprobieren. Doch als ich zum ersten Mal vom Terrazzo-Revival erfahren habe, hielt sich meine Euphorie in Grenzen. Das leicht angestaubte Steinmuster hat mich vor allem an die dunklen Flure aus den Kastenbauten der 50er- und 60er-Jahre erinnert. Dieser Trend ist wohl nichts für mich, dachte ich - und wurde schnell umgestimmt. Denn jetzt kommt Terrazzo farbenfroher, detailreicher und liebevoller denn je daher, schmückt vom Tisch über Kissen bis hin zu Schneidebrettern ganz individuell die Wohnung und garantiert gute Laune. Das nenne ich Liebe auf den zweiten Blick!
Betrachtet man die Geschichte des Steinmusters, wird schnell klar: Terrazzo (ital. für Bodenbelag) ist kein neuer Trend, sondern begleitet uns seit Jahrhunderten und erlebt gerade ein Revival der besonderen Art. Als Bodenbelag aus dekorativen, meist farbigen Gesteinzuschlägen, die fugenlos in eine Estrich-Unterlage integriert sind, kommt Terrazzo schon seit der Antike zum Einsatz. Typisch für Terrazzo ist die Verwendung von scheinbar wahllos gemischten Farben und Formen, die eine gesprenkelte Einheit bilden und glänzend poliert werden.
Terrazzoböden gelten als besonders strapazierfähig, wasserundurchlässig und langlebig. Und genau deshalb kamen sie ab dem 20. Jahrhundert vermehrt in öffentlichen Gebäuden zum Einsatz. In den 50er-Jahren wurde der relativ günstige Zementterrazzo schnell zum Zweckbelag in Eingangshallen und Treppenhäusern, bis das „Behördenmaterial“ bereits in den 60er-Jahren als minderwertiges Massenprodukt abgetan und vielerorts überdeckt wurde.
Ganz verdrängt wurde Terrazzo allerdings nie. In den 80er-Jahren machten die Memphis-Designer den traditionellen Werkstoff mit ihren Remixen wieder salonfähig und ersetzten die Steinsplitter durch dekoratives Glas. Doch so vielfältig und überraschend wie mit seinem aktuellen Revival kam Terrazzo wohl noch nie daher.
Unsere Empfehlung für Sie:ferm Living
In dieser Saison ist der Terrazzo-Hype zurück – das ist unübersehbar. Denn nun sprenkelt sich das beliebte Muster seinen Weg vom Boden über Tapeten, Möbelstücke und Kissen bis hin zu Duschvorhängen und Küchenutensilien durch die gesamte Wohnung.
Das dänische Label Paper Collective hat in Zusammenarbeit mit Menu sogar eine ganze Serie an Postern hergestellt, mit der Sie sich das Trendmotiv ganz leicht in Ihre vier Wände holen können.
In seiner Neuauflage wirkt Terrazzo lebenslustig, abwechslungsreich, nostalgisch und gleichzeitig modern. Ein Muster, das eine Geschichte erzählt. Die aktuellen Designs leben von ihrer Liebe zum Detail, von Natürlichkeit und Individualität – kein Stück scheint so zu seinwie das andere. Und wer glaubt, Steinmuster strahlen Kälte aus, der irrt definitiv. Das beweisen nicht zuletzt die Textildrucke von ferm Living.
Dank kleiner Wohnaccessoires verbreitet sich Terrazzo fast wie von Zauberhand. Ein paar Kissen hier, ein paar Brettchen und Aufbewahrungsboxen dort – schon ist der Trend umgesetzt. Dabei gilt: Weniger ist mehr. Das bunte Muster setzt fröhliche Farbtupfer, sollte aber nicht zu wild gemixt werden. Besonders gut zur Geltung kommt es in Kombination mit schlichtem Weiss, Grau, Rosé oder Messing. Wählen Sie sich einzelne Lieblingsstücke aus und kreieren Sie coole Eyecatcher.
Wir wünschen Ihnen viel Freude mit dem neuen Trendmotiv!
Beitrag vom 03.05.2018, von Isabelle Diekmann