Beitrag vom 16.01.2023, von Isabelle Diekmann
Nicht zuletzt seit dem engagierten Einsatz von Schüler:innen auf der ganzen Welt für die Fridays For Future Bewegung ist das Thema Nachhaltigkeit in allen Lebensbereichen präsenter denn je. Sie als Design-Fan möchten Ihren Teil für eine bessere Zukunft beitragen und sich mit gutem Gewissen schön einrichten? Dann sind Sie bei uns an der richtigen Adresse. Wir stellen Ihnen im Magazine beispielhafte Brands vor, die besonders nachhaltige Möbel produzieren und zeigen, mit welchen Massnahmen Ecodesign funktionieren kann.
Aus massivem Holz hergestellte Möbel sind in der Regel äusserst robust und damit langlebig. Nichtsdestotrotz sollten Personen, die auf eine Einrichtung mit Verantwortung setzen und nachhaltige Möbel kaufen möchten, darauf achten, woher das verwendete Holz stammt. So verwenden Labels wie Hübsch Interior, Carl Hansen, Kay Bojesen, Fritz Hansen und We Do Wood ausschliesslich Hölzer aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern, die nur so genutzt werden, dass ihre biologische Vielfalt, Produktivität, Regenerationsfähigkeit und Vitalität erhalten bleiben. Auch Kartell nutzt für die Herstellung Ihrer Smart Wood Serie Hölzer aus nachhaltiger Waldwirtschaft.
Kaufen Sie also Möbel aus Holz von diesen Interior Brands, erhalten Sie nicht nur angesagte skandinavische Designs, die Ihr Zuhause verschönern, sondern unterstützen dabei den Erhalt der Wälder.
Neben Möbeln und Accessoires aus Holz können auch Designs aus Textil besonders nachhaltig sein. Nobodinoz, zum Beispiel, verarbeitet nur Bio-Baumwolle, die nach OEKO-TEX Klasse 1 zertifiziert ist, ebenso wie die Textilien von Södahl. Muuto lässt einige seiner Textilien nachhaltig in Bolivien herstellen, wo 100 % des verwendeten Wassers gereinigt und 75 % davon wiederverwendet werden, und auch die beliebten Skandi-Wohnmarken ferm Living und Hay setzen vermehrt auf den Einsatz von Öko-Textilien.
Generell liegen derzeit Textilien aus nachhaltigen Materialien, wie Leinen oder Jute, voll im Trend, die nicht nur ökologisch verantwortungsvoll sind, sondern auch für eine natürliche, einladende Optik in jedem Raum sorgen.
Eine weitere Methode, um nachhaltige Möbel zu produzieren: Recycling. Einer der Vorreiter ist hier LindDNA. Das dänische Label stellt Produkte aus recyceltem Leder her und verleiht Lederresten und Verschnitten so eine neue Funktion.
Aber auch andere Marken hauchen Abfallprodukten neues Leben ein: So sind etwa die Bezüge der beliebten Desert Serie von ferm Living aus recycelten Kunststoffflaschen und der Recycle Stuhl von Fritz Hansen aus Haushaltsabfällen hergestellt.
Der Componibili Bio von Kartell wird vollständig aus dem Biokunststoff von BIO-ON hergestellt. Der natürliche Kunststoff ist zu 100% biologisch abbaubar und wird aus pflanzlichen Abfällen gewonnen. Der Kunststoff zählt damit zu den erneuerbaren Rohstoffen. Technisch gesehen kein Kunststoff, verfügt der Biokunststoff durch Beimengung von Mikroorganismen über dieselben Beschaffenheiten und thermomechanischen Eigenschaften wie Kunststoff und ist deshalb in der Produktion einfach zu verarbeiten.
Mater wiederum hat mit seiner Ocean Serie eine gesamte Kollektion an Outdoor-Möbeln entworfen, die aus recyceltem Plastikmüll aus dem Meer gefertigt werden. Bei Nardi spielt Recycling ebenfalls eine zentrale Rolle in der gesamten Produktionskette. Die Möbel bestehen hauptsächlich aus Polypropylen, das zu 100 % recyclebar ist. Nardis gesamter Kunststoffabfall wird dem Produktionszyklus wieder zugeführt. Des Weiteren bestehen die Verpackungen aus Karton und haben einen Recyclinganteil von über 75 %.
Nicht nur die Materialien, sondern auch die Produktionsstätten sollten genauer unter die Lupe genommen werden, wenn es um nachhaltige Möbel geht. Wenn Sie sich verantwortungsvoller und ökologischer einrichten möchten, achten Sie unbedingt darauf, wo und unter welchen Bedingungen Ihre Designs hergestellt werden.
Form & Refine geht hier mit bestem Beispiel voran: An jedem Herstellungsort unterhält das dänische Interiorlabel faire und respektvolle Partnerschaften mit den ortsansässigen Genossenschaften und kleinen Manufakturen. Denn die Hersteller sind davon überzeugt, dass die besten Fachleute in dem Land zu finden sind, aus dem das Material stammt. Ihre Expertise und Handwerkskunst spiegeln sich letztendlich in den Produkten und deren Qualität wider.
Auch deutsche Labels haben sich der lokalen Produktion verschrieben. Bei OUT Objekte unserer Tage, Vitra und Thonet sind alle Herstellungsprozesse „Made in Germany“.
Trotz all der Bemühungen und der bewussten Auswahl ökologischer Materialien bleiben Emissionen in einem Betrieb niemals aus. Viele Firmen – so wie auch Connox – gleichen ihren CO2-Ausstoss durch die Unterstützung vielfältiger Naturschutzprojekte aus und arbeiten daran, die Emissionen drastisch zu reduzieren. Marimekko, zum Beispiel, verspricht bis 2025 die unternehmensweiten Emissionen – von der Materialauswahl über den Wasserverbrauch bis hin zur Logistik – um 40 % zu senken.
Auch Paper Collective legt grosses Augenmerk auf Umwelt und ein verantwortungsbewusstes Miteinander. So werden die Poster nicht nur auf FSC®-zertifiziertem Papier mit dem Nordischen Umweltzeichen lokal in Kopenhagen hergestellt, das Label spendet auch 15 % der Einnahmen an wohltätige Organisationen, wie etwa Greenpeace. Fermob achtet ebenso auf eine ganzheitliche Nachhaltigkeitsstrategie im Unternehmen – von der Materialauswahl über die Sortierung von Abfällen und einer emissionsfreien Lackieranlage bis hin zum ökologischen Packaging.
Wir hoffen, wir konnten Sie dazu inspirieren, Ihre Design-Lieblinge noch bewusster auszuwählen, und möchten mit diesen positiven Beispielen allen Hersteller:innen Mut machen, ihre Produktion sowie den Vertrieb von Möbeln künftig noch umweltfreundlicher zu gestalten – damit wir nicht nur innerhalb unserer vier Wände, sondern auch ausserhalb davon gemeinsam schön leben können.
Beitrag vom 16.01.2023, von Isabelle Diekmann